Seit einigen Jahren werden in der politischen Kommunikation für Initiativen und Abstimmungskämpfe oft Fahnen für Balkone und Gartenzäune in unterschiedlichsten Grössen und mit entsprechenden Motiven eingesetzt. Dies ist eine günstige Alternative zu Plakatstellen im öffentlichen Raum, die für NGOs oft zu teuer sind.
Viele Unterstützer:innen stellen ihre privaten Grundstücke und Wohnungen zur Verfügung, weil sie sich mit den Forderungen identifizieren.
Da viele dieser Kommunikationskampagnen aus dem links-grünen Lager kommen, ist es umso störender, dass mit den Fahnen eine Menge Kunststoff verbraucht wird, der nach der Kampagne meistens über den Kehricht entsorgt wird.
Statt die Fahnen zu entsorgen, produziert FlagBag damit in einem Upcyclingprozess
Taschen und Beutel. Auch übriggebliebene Fahnen der Organisationen sollen als
Rohstoff für unsere Produkte dienen.
Diese Produkte tragen auch die Geschichte eines politischen Engagement in sich.
Menschen, die die Fahne am Balkon hängen hatten, nutzen das Motiv allenfalls
später gerne in ihrem Alltag, selber oder als Geschenk für Andere.
Der zweite, ebenso wichtige Ansatz von FlagBag ist es, diesen Prozess in einem integrativen und sozialen Projekt zu realisieren. Im Grossraum Aarau sollen Menschen unterschiedlichster Herkunft über dieses Projekt in Kontakt zueinander treten: Der Projektraum ist nicht nur Workshop des Nähens der Taschen, sondern auch Treffpunkt zum Austausch und Kontakt.
Wir sind überzeugt, mit diesem Ansatz ganz unterschiedliche Menschen anzusprechen: umweltbewegte Jugendliche ebenso wie näherfahrene Senior:innen,
Asylbewerber:innen mit unterschiedlicher Herkunft oder Menschen, die froh sind,
regelmässig über eine Aufgabe mit Anderen in Kontakt zu treten.
Die Ausgangsstoffe sind gebrauchte oder gar nicht eingesetzte Fahnen von Organisationen und Parteien, die uns diese gratis zur Verfügung stellen. Wir beabsichtigen mit diesen Partnerorganisationen eine enge Zusammenarbeit, sodass beim Versand der Fahnen an ihre Unterstützer:innen idealerweise gleichzeitig ein Rücksendeumschlag beiliegt, mit welchem die Nutzer:innen ihre Fahnen nach Ablauf der Kampagne direkt an FlagBag schicken können. Dabei wählen sie, ob sie die Fahne als Rohstoff zur Verfügung stellen oder gleich ein Upcyclingprodukt bestellen wollen, dass ihnen nach der Herstellung zugeschickt wird – sie erhalten also eine Tasche, hergestellt aus der eigenen Fahne.
Die Leute, die die Taschen nähen werden, tun dies ehrenamtlich. Die Motivation
soll es sein, eine sinnvolle Idee umzusetzen und dabei mit Anderen in Kontakt zu
treten.
Da die Rohstoffe aus unterschiedlichen Fahnen bestehen, werden Produkte designt,
die den verschiedenen Formaten gerecht werden:
Es soll möglichst darauf verzichtet werden, neu zugekaufte Materialien zu verwenden – Kordeln, Schlüsselband und Träger werden ebenfalls aus den ursprünglichen Fahnen genommen. Vor dem Nähen werden die Fahnen gewaschen und auf ihre Qualität geprüft, da sie UV-Licht bedingte Schäden aufweisen können.
FlagBag ist ein ehrenamtliches Projekt. Gemeinsames Nähen und soziale Kontakte stehen im Vordergrund.